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#Kant: Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Europa

Immanuel Kant wäre in diesem Jahr 300 Jahre alt geworden und das wird groß gefeiert. Aber kann er uns etwas zu aktuellen Problemen sagen? Vom 2. bis 6. September 2024 kamen bei der ersten Ausgabe der Passau Summer School for Applied Ethics (PASSAE) 30 Studierende aus dem In- und Ausland an der Universität Passau zusammen, um diese Frage zu diskutieren. 

| Lesedauer: 2 Min.

Teilnehmerinnen und Teilnehmer der ersten Passau Summer School for Applied Ethics (PASSAE); Foto: Universität Passau

Teilnehmerinnen und Teilnehmer der ersten Passau Summer School for Applied Ethics (PASSAE); Foto: Universität Passau

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer setzten sich mit drei Themenkomplexen auseinander, die nicht nur für die angewandte Ethik, sondern auch für die Gesellschaft als Ganzes aktuelle Herausforderungen darstellen: Digitalisierung, nachhaltige Entwicklung und die Zukunft Europas. „Ich freue mich sehr, dass so viele an Philosophie interessierte Studierende nach Passau gekommen sind, um mit uns im Ausgang von historischen Texten über aktuelle Fragen zu diskutieren“, erklärt Prof. Dr. Karoline Reinhardt, Professorin für Angewandte Ethik an der Universität Passau, die die Summer School ins Leben gerufen hat.

Die PASSAE ist interdisziplinär angelegt und offen für Studierende aus allen Fachrichtungen. So waren von der Informatik über die Kommunikationswissenschaften bis hin zum klassischen Philosophiestudium viele verschiedene Studiengänge vertreten. Rund die Hälfte der Teilnehmenden waren internationale Studierende von Universitäten aus ganz Europa, darunter viele aus den osteuropäischen Nachbarländern Deutschlands, beispielsweise von der Karlsuniversität in Prag oder von der Andrássy Universität in Budapest. „Gerade in diesen Zeiten halte ich internationalen Austausch für wichtig und gemeinsame Gespräche darüber, wie wir die drängenden Fragen der Zeit, wie eine internationale Friedensordnung, die Zukunft Europas, Klimagerechtigkeit, ausgestalten wollen, kurz: in welcher Welt wir eigentlich leben wollen, für unerlässlich. Kant kann hier für einige Diskussionen interessante Impulse liefern“, so Reinhardt. 

Die Summer School lebte vom Dialog mit ausgewiesenen Expertinnen und Experten zu Kants Philosophie: Prof. Dr. Jörg Noller von der Universität Augsburg arbeitete für die Teilnehmenden die Beziehungen zwischen Kants Ethik und der fortschreitenden Digitalisierung heraus. Prof. Dr. Angela Kallhoff von der Universität Wien zeigte die vielfältigen Verbindungen zwischen der Philosophie Kants und der Klimaethik auf. In drei Arbeitsgruppen, angeleitet von Prof. Dr. Karoline Reinhardt sowie Dr. Heiner Koch und Johanna Sinn von der Professur für Angewandte Ethik, vertieften die Studierenden die Themen mit ausgewählten Texten und produzierten eigenständige Medienbeiträge.

Aus der engagierten, theoretischen Diskussion der Teilnehmenden gingen eine Ausstellung, ein Blogbeitrag sowie eine Philosophie-Podcast-Episode hervor. Blogbeitrag und podcast erscheinen auf dem bekannten Philosophieblog praefaktisch.de. Die Ausstellung ist derzeit in den Räumen von „Uni live - Campus trifft Stadt“ (Große Klingergasse 2a) zu sehen.

Irina Percemli, Absolventin der Universität Leiden und Teilnehmerin der PASSAE 2024, zieht für sich ein rundum positives Resümee: „Mir hat die Atmosphäre in der Stadt und bei der Summer School sehr gut gefallen. Ich habe sehr viele spannende Menschen kennengelernt. Dabei habe ich Kant und seine Philosophie auf eine Art und Weise verstanden, die mir nur gemeinsam mit den anderen Teilnehmenden möglich war.”

Die PASSAE 2024 wurde vom Passau International Centre for Advanced Interdisciplinary Studies (PICAIS), der Gesellschaft für Analytische Philosophie sowie der Kant-Gesellschaft gefördert.

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